Ihre Ansprechpartnerin
 Christine Faßbender
Christine Faßbender
Stabsstelle Demenz
AGAPLESION BETHESDA KRANKENHAUS BERGEDORF
Glindersweg 80
21029 Hamburg
(040) 725 54 - 13 47

Demenzsensibles Krankenhaus

Wenn Ihr Angehöriger eine Demenz hat, begleiten Sie den Patienten möglichst während des Krankenhausaufenthaltes. Als Bezugsperson können Sie dazu beitragen, seine Situation erheblich zu verbessern. Dabei dürfen Sie Ihre eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen verlieren. Wenn Sie sich unsicher sind, wie eine gute Lösung aussehen könnte, können Sie sich an unsere Experten der Stabsstelle Demenz, Frau Silke Risse und Frau Christine Faßbender, wenden und sich Unterstützung holen.

Bei starker nächtlicher Unruhe des dementiell erkrankten Patienten besteht die Möglichkeit, dass eine Bezugsperson bei dem Erkrankten übernachten kann. Melden Sie sich bei der Stationsleitung, die mit Ihnen die Bedingungen bespricht.

Teilen Sie den Pflegekräften mit, wenn Sie in schwierigen pflegerischen Situationen (z.B. bei der Körperpflege, beim Essen oder während Untersuchungen) Ihre Angehörigen unterstützen möchten oder in Krisen und unvorhergesehenen Ereignissen benachrichtigt werden wollen.

Menschen & Gedanken

Wichtige Informationen für Angehörige

Benötigte Unterlagen

Ohne Formalitäten geht es leider auch im Krankenhaus nicht. Bringen Sie bitte einen Einweisungsschein, den Personalausweis und die Versicherungskarte mit. Falls vorhanden, die Ergebnisse vorangegangener Untersuchungen, Röntgenbilder und bisher eingenommener Medikamente.

Pflegeanamnese

In der Versorgung dementiell erkrankter Patienten hat die Pflegeanamnese eine besondere Bedeutung, da sich die Patienten nur eingeschränkt über die Situation, ihre Erkrankung, ihr Befinden und ihre Bedürfnisse äußern können, z.B. : Welche besonderen Gewohnheiten hat der Patient, die für seine Versorgung wichtig sind, etwa beim Essen oder Einschlafen? Welche biographischen Ereignisse sind wichtig, um Verhaltensweisen des Patienten verstehen zu können? Oder wie äußert der Patient Schmerzen?

Bringen Sie gerne persönliche Fotos Ihrer Familie in Kopie mit oder lassen Sie diese auf den Stationen fotokopieren. Persönliche Fotos können das Wohlbefinden und die Orientierung der Demenzerkrankten fördern. Wichtig ist auch, dass vorhandene Hilfsmittel (z.B. Hüftprotektorenhosen, Brille, Hörgeräte, Zahnprothesen) mitgegeben werden. Gerade Demenzkranke sind durch die Aufnahme in ein Krankenhaus verängstigt und beunruhigt. Zusätzliche Wahrnehmungseinschränkungen verstärken die Symptome und gefährden sie unnötig. Persönliche Hilfsmittel schützen Patienten vor Folgeerscheinungen wie z.B. Stürzen, mangelnder Nahrungsaufnahme und verstärkter Desorientierung.

Schutz und Unterstützung

Demenziell erkrankte Personen mit Weg-/Hinlauftendenz haben ein besonderes Schutzbedürfnis. Deswegen halten wir für diese Patient:innen besondere Schutzmaßnahmen vor. Wenn wir dieses Schutzbedürfnis bei Ihnen oder Ihren Angehörigen feststellen, sprechen wir Sie an. Sollten Sie schon zuhause oder in der stationären Einrichtung dieses Schutzbedürfnis festgestellt haben, informieren Sie uns bitte bei der Aufnahme.
 

Ehrenamtliche Helfer

Unsere Grünen Damen und Herren sind unseren Patienten bei vielerlei Dingen behilflich. 19 von ihnen haben sich speziell schulen lassen, um gerade auch demenziell erkrankten Patienten zur Seite zu stehen. Sie arbeiten alle ehrenamtlich, für sie gilt selbstverständlich die Schweigepflicht. Sie nehmen sich Zeit für Gespräche, begleiten ängstliche und unruhige Patienten zu den Untersuchungen und erledigen kleinere Besorgungen für sie.
 

Gesprächszeiten für Angehörige

Auf den Stationen gibt es feste Zeiten. Werktags: 15:00-15:30 Uhr. Auf der Chirurgie vereinbaren Sie bitte mit dem Pflegepersonal der Stationen oder den Stationsärzten einen Gesprächstermin, damit diese ausreichend Zeit für Ihre Fragen zur Krankheit und dem weiteren Heilungsprozess haben.


Krankenhaus-Seelsorge

Unsere Seelsorger:innen stehen unseren Patienten zur Seite. Sie unterstützen sie in der Ausübung ihres Glaubens, mit Gebeten, Liedern und Ritualen, aber auch durch Zuwendung und Gesprächsbegleitung insbesondere auch bei dementiell erkrankten Patienten. In unserem Haus gibt es einen wunderbaren Raum der Stille, der für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter offen steht. Hier finden auch Gottesdienste statt, zu denen wir Sie herzlich einladen. Die aktuellen Gottesdiensttermine finden Sie hier (Link zu Terminen).


Entlassung/Nachsorge

Denken Sie bei der Aufnahme schon an die Entlassung. Nehmen Sie deswegen frühzeitig Kontakt zum Arzt und dem Sozialdienst auf, sprechen Sie Ihre Vorstellungen an, damit rechtzeitig alles organisiert werden kann.

Langjähriges Engagement für demente Patienten

Seit 2012 versuchen wir immer mehr auf die Bedürfnisse der Patienten mit einer demenziellen Erkrankung im Krankenhaus einzugehen. Es wurden verschiedene Konzepte wie personenzentriertes Arbeitsverständnis, Milieu Gestaltung, Demenzbeauftragte, Assessments,Tagesstrukturierung usw. dazu erarbeitet und in den Jahren umgesetzt um den Menschen/ Patienten mit Demenz den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.

Bei uns bedeutet eine personenzentrierte Pflegeorganisation, dass eine kontinuierliche Beziehung zu einer verantwortlichen Pflegekraft aufgebaut werden kann. Dies erfolgt durch die Stabsstelle Demenz, die dem Patienten während des gesamten Krankenhausaufenthaltes zur Verfügung steht.

Am Anfang der Woche werden die Patienten auf den Stationen durch die Stabsstelle Demenz erfragt und eine erweiterte Pflegeanamnese Demenz durch die enge Zusammenarbeit mit den Angehörigen ausgearbeitet, wo die Vorlieben, Gewohnheiten und das Lebensthema unter anderem erfragt werden, anschliessend werden die Patienten im Laufe der Woche von der Stabstelle Demenz besucht und Erinnerungen werden in Gesprächen geweckt, Lieder gesungen oder kleine Wünsche, wie ein gemeinsames Telefonat mit den Angehörigen ermöglicht.

Auf jeder Station befinden sich Kisten mit Liedermappen, Sprüchen, Geschichten, Handtaschen, kleinen Spielen, Erinnerungskarten und Kuscheltieren, RCN Walker und eine Klingelmatte. Zusätzlich können noch Niederflurbetten und Fallschutzmatten eingesetzt werden, um Stürzen vorzubeugen.

In der Geriatrie wurden im Aufenthaltsraum grosse Wandkalender mit Jahreszeitlich bezogenen Bildern und eine gut lesbare Uhr aufgehängt, in jedem Zimmer befindet sich ein Whiteboard, auf dem jeden Tag das Datum und der Tag neu beschrieben wird, ausserdem gibt es im gesamten Haus eine Beschilderung für die Badezimmer.

Es gibt auf jeder Station eine/einen Demenzbeauftragten, die 4-5 mal im Jahr im Bereich Demenz geschult werden und als Multiplikatoren eingesetzt sind und die über eine demenzspezifischen Beziehungsgestaltung verfügen und das jeweilige Stationsteam fachlich begleiten.

Seit 2020 wird ein Assessment zur Schmerzerfassung bei kognitiv eingeschränkten Patienten (PAIC-15) eingesetzt.

Seit 2017 gibt es an drei Tagen die Woche für die Patienten mit einer Demenz oder eines Delirs die Möglichkeit an der Tagesstrukturierung teilzunehmen. Dort wird gemeinsam mit den Patienten gekocht/ gebacken, Erinnerungen geweckt, Alltagshandlungen wie z.B. Gemüse schnippeln, Äpfel schälen beübt und im Anschluss gemeinsam gegessen. Die Patienten sind in dieser Zeit in Gesellschaft, fühlen sich nicht einsam, haben Beschäftigung. Dadurch kann ein verdrehter Tages/ Nachtrhythmus wieder normalisiert werden.

 

 

Wissen für Angehörige

Das AGAPLESION BETHESDA KRANKENHAUS BERGEDORF bietet in Zusammenarbeit mit der AOK und der Uni Bielefeld einen „Pflegekurs Demenz“ für pflegende Angehörige an. Unsere speziell zum Thema Demenz ausgebildeten Mitarbeiter:innen gehen auf die Bedürfnisse zum Thema Demenz ein und erarbeiten gemeinsam mit den Teilnehmer:innen den Umgang mit schwierigen Situationen. Dabei geht u.a. um Fragen wie: Wer sind Ansprechpartner, wie schaffe ich Entlastung, wo bekomme ich Hilfe u.v.m. Teilnehmen können pflegende Angehörige und deren Familienmitglieder sowie Interessierte, die sich auf die Pflegesituation vorbereiten möchten.

Unsere nächsten Termine finden Sie hier.